Wiederentdeckung des östlichen Borstenvogels durch künstliche Intelligenz

Wenn man sich so anschaut, wie es in der Welt aussieht, kommt man schnell zum Schluss, dass kultureller und technologischer Fortschritt zu Lasten der Umwelt fallen. Beispiele gibt es genügend, von Autobahnen, Industrien und Städten, die durch Wälder ziehen und der Natur den Lebensraum stehlen, zu den Massen an CO2-Ausstoßen von Verkehr, Massentierhaltung und Produktion. In diesem Sinne ist es natürlich wichtig, die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Umwelt nicht zu beschönigen, doch ist es – glücklicherweise – nur eine Seite der Medaille. Auch für Wege, wie technologischer Fortschritt dem Umweltschutz dienen kann, gibt es eine Reihe von Beispielen, und eines davon ist der östliche Borstenvogel in Australien.

Im Südöstlichen Queensland galt der Eastern Bristlebird eigentlich, wie so viele Tierarten, als verschollen und bedroht. In Australien sind Buschfeuer und Waldbrände kein seltenes Phänomen, und besonders seit den “Black Summer Bushfires” 2019 und 2020, die einen großen Teil des Lebensraums dieses Vogels zerstörten, wurde die Anzahl der Eastern Bristlebirds auf weniger als 40 geschätzt. Der Vogel lebt vor Allem am Boden und ist sowohl optisch gut getarnt, als auch ein vorsichtiger Vogel, der sich vorwiegend versteckt hält. Deshalb dient besonders sein Gesang dazu, ihn aufzuspüren. Praktisch gesehen ist dies jedoch eine sehr aufwendige und nur mit Glück gewinnbringende Methode, denn klassisch muss es dazu eine Person geben, die im Wald steht, eine Aufnahme des Gesangs spielt und auf eine Antwort wartet – die dann natürlich auch aus all den anderen Vögelklängen als der des Eastern Bristlebirds herausgefiltert werden muss.

Doch genau für diese Aufgabe bietet künstliche Intelligenz eine gute Alternative. Ein Experte brachte einer KI bei, den Gesang des östlichen Borstenvogels von denen anderer Vögel zu unterscheiden und ließ sie Aufnahmen aus dem Lebensraum des Vogels analysieren. Hierbei wurden in Aufnahmen über einen Zeitraum von 2 Monaten – die ohne Hilfe von Technologien in diesem Umfang kaum analysierbar wären – 350 Rufe gefunden, die dem verschollen geglaubten Vogel zugeordnet wurden.

Das sogenannte „Akustische Monitoring” wird bereits viel in der Forschung eingesetzt und kann ein effektives Instrument dafür sein, die Gesundheit und Vielfalt eines Ökosystems zu untersuchen und zu beurteilen und deutliche Signale geben, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Damit bietet es ein gutes Beispiel, wie technologischer Fortschritt und künstliche Intelligenz dem Naturschutz dienen können.

30.01.2023

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